Sonntag, 25. März 2018

Wandern oder Joggen? Das ist hier die Frage!

Das entscheidet selbstverständlich jeder für sich. Auf der Basis individueller Neigung und vorliegenden Informationen. Geht es ja nicht um das Bewegungsding an sich, sondern den konkret zu erwartenden Nutzen für den Einzelnen. Mein Sohn brachte mich drauf, darüber mal nachzudenken. Wir unterhielten uns vor Tagen über die Nutzbarkeit von Wegen und Straßen fürs Joggen. Ja, wieso fürs Joggen und nicht für das Wandern? Ich neige mich dem Wandern zu. Oder gehen oder spazieren. Jedenfalls der gemächlicheren Gangart. Hier also meine Meinung dazu.

Langsam ist in vieler Hinsicht nützlicher für die Gesundheit. 
- besonders, wenn man sich in der Natur bewegt, erhält man bei langsamen wandern oder spazieren deutlich mehr Umweltinformationen als beim joggen. Man sieht, riecht, hört und spürt mehr von der Natur. Das ist ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsfaktor.
- langsam setzt einen deutlichen Kontrapunkt zur sonstigen Hektik unseres Alltagslebens. Warum soll man nicht die Möglichkeit der bewussten Entschleunigung nutzen?
- eine Gangart in normalem Tempo entspricht eher unserem natürlichen Bewegungsschema als eine rennen. Dieses passt doch eher zum Fluchtreflex. 
- langsam kräftigt Sehnen, Gelenke und Muskulatur. Die Belastung beim rennen, kann diese aber sogar schädigen. Besonders dann, wenn unser Körpergewicht erheblich größer als notwendig ist. 
- den Trainingseffekt durch langsame Entwicklung halte ich auch für nachhaltiger.
- Streckenbezogen ist langsam sogar stärker im Energieumsatz als schnell. Denn beim Wandern mache ich pro km mehr Schritte als bei Joggingtempo. 
- für Menschen mit wenig Zeit, scheint Joggen aber den Vorteil zu haben, in kürzerer Zeit, den gleichen Energieumsatz zu haben. Stimmt. Die 6 km welche ich in 1 Stunde laufe, macht ein Jogger in 30 Minuten. Positiv gerechnet. Viel Jogger rennen nur unwesentlich schneller als ich wandere. Die gewonnenen halbe Stunde benötigt der Jogger aber um sich zwei mal umzuziehen und ausgiebig zu duschen. Zum Wandern oder spazieren benötige ich jedoch keine Spezialkleidung. Allenfalls andere Schuhe. Und ohne heftige Schweißausbrüche spare ich mir die extra Dusche. Der Jogger mag einwenden: dafür muss ich eben abends nicht mehr duschen. Einverstanden. Aber ...
- Wandern bzw. spazieren lässt sich problemlos in den ganz normalen Tagesablauf einbauen. Einfach den Arbeitsweg so planen, dass jeweils 15 Minuten Fussweg dabei sind. Das Einkaufen lässt sich ähnlich organisieren. Jeder Einkauf und andere notwendige Erledigung wird so zur Trainingseinheit.

Nicht zu vergessen. Wandern ist erheblich ästhetischer als Joggen. Ich spaziere regelmäßig auf von Joggern genutzten Wegen. Ich muss sagen, erschöpft mit den Füßen schlurfenden Jogger wirken nicht optisch anspruchsvoll. 

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